Rückblick VCFe Winterthur 2013

Freitag, 11. Oktober 2013

Ich mit meinem TI-99/4A (© SRF)
Das erste Vintage Computer Festival Europe auf Schweizer Boden ist nun also Geschichte - und ich bin froh, dass ich dabei war. Ich durfte zwei tolle Tage in der Eulachhalle in Winterthur verbringen, viele spannende Menschen mit ihren Geschichten und Kisten kennenlernen und vorallem: zocken bis zum Umfallen :) Ein herzliches Dankeschön an die Organisatoren! Ich habe meine Eindrücke in einem kurzen Video festgehalten:


Die Besucherzahlen waren erfreulich hoch, sogar das Regionaljournal Zürich & Schafhausen von Radio SRF1 war da. Der Bericht dazu ist hier zu finden. Im Radio wurde zudem ein kurzer Beitrag ausgestrahlt, in dem ich auch zu Wort kam:

Das Vintage Computer Festival Europe kommt in die Schweiz!

Samstag, 21. September 2013

EDIT 26.09.2013: Ich werde mit meinem TI-99/4A anwesend sein, zusammen mit den beiden Klassikern PARSEC und TI INVADERS ;)
Screenshot showing the missile firing at the U...
Screenshot of TI Invaders showing the missile firing at the UFO early in level 1 (Photo credit: Wikipedia)
Hach, gross ist die Vorfreude! Am Wochenende vom 5./6. Oktober 2013 findet die 14. Ausgabe des Vintage Computer Festival Europe (VCFe) in Winterthur statt. Das Motto dieses Jahr lautet "Vielfalt statt Einfalt".

Dutzende alter Computer zum Ansehen und Anfassen - nichts steht hinter Glas - gibt es an diesem Wochenende in der Halle 710 am Eulachpark (ehemals Sulzer AG) an der Barbara-Reinhart-Strasse 27 in Winterthur zu bestaunen. Türöffnung ist jeweils um 10 Uhr. Neben der Ausstellung wird es auch Vorträge, ein Nerdquiz und einen Bücherberg (Tauschbörse für alte Computerbücher) geben.

Wer einen alten Rechner ausstellen möchte, kann sich immer noch melden. Alle weiteren Infos findet man auf der Webseite des VCFe. Ob ich selber ausstellen werde (mein fast fabrikneuer TI-99/4A wäre ein geeignetes Objekt), weiss ich noch nicht. Hier werde ich jedenfalls im Nachgang ausführlich berichten.
Enhanced by Zemanta

re:publica 2013: Eine Begegnung mit Konrad Zuse

Dienstag, 7. Mai 2013

Konrad Zuse (June 22, 1910 – December 18, 1995...
Konrad Zuse (1910 – 1995) (Photo credit: Wikipedia)
Ich bin seit einigen Jahren regelmässiger Besucher des Familientreffens re:publica in Berlin, u.a. auch darum, weil sich immer wieder Sessions ins Programm schmuggeln, die einem Retrocomputing-Fan gefallen. So war es auch dieses Jahr: Horst Zuse, Sohn des bekannten deutschen Computerpionieres Konrad Zuse, eilte mit Siebenmeilenstiefeln in einer viel zu kurzen Session durch die Geschichte der Rechner von Zuse und dessen Leben.

Horst Zuse erzählte einige Interessante Anekdoten aus dem Leben seines Vaters Konrad, besonders gefallen hat mir das Zusammentreffen von Konrad Zuse mit Bill Gates. Zuse sagte damals zu Gates, dass er - ganz der Ingenieur - es nie für möglich gehalten hätte, dass man mit Software einmal Geld verdienen könne. Auf Gates' Frage warum antwortete Zuse schlicht, seine Kunden in den 1950ern und 1960ern hätten immer gesagt, wenn man eine Waschmaschine kaufe, dann komme die Anleitung auch kostenlos dazu.

Hier das Video zum Vortrag:


Links zu den leider nicht gezeigten Videos und weitere Infos zu den Rechnern der Z-Familie findet man auf der Webseite von Horst Zuse: http://www.zuse.org/
Enhanced by Zemanta

Von Äpfeln und Mäusen

Donnerstag, 17. Januar 2013


Apple Lisa
Apple Lisa (Photo credit: Wikipedia)
Einer der grossen gesellschaftlichen Trends der letzten Jahre ist sicherlich die Retro-Welle, die fast alle Bereiche der Kultur und des Alltags erreicht hat. Auch in der "IT-Szene" - mangels eines besseren Begriffs nenne ich die so - kann man in letzter Zeit eine gewisse Hinwendung zu Retrothemen beobachten, v.a. im Games-Bereich. Besonders Jubiläen einzelner wegweisender Geräte finden dann auch ihren Weg in die IT-Presse. Letztes Jahr waren es 30 Jahre Commodore 64 und der Tod von Commodore-Gründer Jack Tramiel. Dieses Jahr nun feiern wir 30 Jahre Apple Lisa. Der Lisa war zwar einer der vielen Flops aus Cupertino, war aber der bedeutendste Meilenstein auf dem Weg zum Mac-Ökosystem. Darum ist es auch nicht verwunderlich, wenn nun die ersten Artikel zum Thema erscheinen, wie z.B. hier bei futurezone.at.

English: Old computers (including a Xerox Star).
Xerox Star (Photo credit: Wikipedia)
Vieles in diesem Artikel ist korrekt, gerade auch die Passagen, die den vermeintlichen Diebstahl von Ideen durch Apple bei Xerox in dessen legendären Palo Alto Research Center (PARC) beschreiben. Aber bereits im Lead findet sich ein Fehler. Der Lisa war eben 1983 nicht der "erste Rechner mit Mausbedienung".

Diese Ehre gebührt tatsächlich Xerox. Bereits 1981 erschien mit dem Xerox 8010 Information System, auch bekannt als Star Workstation, das erste kommerzielle Computersystem mit Mausbedienung (Zweitastenmaus) und einer fensterbasierten grafischen Benutzeroberfläche. Grundlage für die Entwicklung des Star war jener legendäre Xerox Alto, von dem auch Steve Jobs so begeistert war.

Mäuse als Eingabegerät sind noch älter

Aber wie immer in solchen Dingen kamen auch im PARC die Ideen nicht einfach aus dem Nichts. Der erste Trackball wurde 1952 im Rahmen eines kanadischen Rüstungsprojekts gebaut. Ab 1963 bastelte unabhängig davon Douglas Engelbart vom Stanford Research Institute an ersten Maus-Prototypen. Engelbart demonstrierte 1968 ein erstes Gerät der Öffentlichkeit. Diese Maus funktionierte nur mit Rädern, die direkt Kontakt hatten mit der Oberfläche des Tischs.

Allerdings veröffentlichte die deutsche Firma Telefunken einige Wochen vorher bereits kommerziell eine Maus, die mit einer Kugel die Bewegungsinformation ermittelt. Die sog. Rollkugel wurde ab 1970 mit den von Telefunken entwickelten Sichtgeräten SIG-100, die an die Telefunken Grossrechner TR 440 angeschlossen werden konnten, ausgeliefert. Ein Exemplar dieser frühen Maus kann heute im Computermuseum der Fakultät Informatik der Universität Stuttgart bestaunt werden. Mehr zu dieser deutschen Entwicklung findet man bei heise online.

Microsoft blieb übrigens damals auch nicht untätig und entschied bereits 1981 seine Dos-Textverarbeitung Word mauskompatibel zu machen. Die erste PC-kompatible Maus erschien daraufhin im selben Jahr wie der Apple Lisa, also 1983.

Vom Lisa zum Mac

Aber zurück zum Lisa. Das gerät floppte u.a. auch wegen dem hohen Eistandspreis von 10'000 US$. Angepeilt waren ursprünglich 2'000 US$. Im darauffolgenden Jahr erschien dann noch der Lisa 2, der kurz darauf in Macintosh XL umbenannt und schliesslich eingestellt wurde. Im Janaur des selben Jahres erschien ja bekanntlich mit dem Macintosh 128K der erste Mac. Dessen Maus war übrigens baugleich zu jener des Lisa. Mit dem Mac begann eine der Erfolgsgeschichten der Computerbranche, die bis heute andauert. Ermöglicht hat dies auch der Lisa.

Randnotiz: Enttäuschte Fans und Turf Wars

Interessant scheint mir noch der erste Leserkommentar zum Lisa-Artikel bei furturzone.at. User "founder" schreibt da:
"Lisa war der erste große Bruch mit der Fangemeinde. Ein Gerät, welches überhaupt nichts mit dem apple ][ zu tun hatte, in einer ganz anderen Preisklasse angesiedelt war.
Apple sezte da auf einen völlig anderen Markt und lies die alten Fans der Marke komplett in Stich."
Ein altbekanntes Problem, oder? Als eingefleischte Amiga-User wie ich einer war, die sich ein paar Jahre nach dem ersten Mac hitzige Wortgefechte mit den Atari-Jungs lieferten, konnten wir nur lachen über die Macs, deren Spezifikationen damals - für uns - alles andere als beeindruckend waren. Wie ich viel später erfuhr, bezeichneten damals manche die Macs schlicht als die "Yuppie-Ataris aus Cupertino". Das waren halt noch Zeiten :)

Enhanced by Zemanta

Restaurierung alter Grossrechner in England

Samstag, 12. Januar 2013


Das National Museum of Computing (TNMOC) in England ist eine der wenigen Institutionen weltweit, die sich serieös um den Erhalt alter und ältester Hardware kümmert. So hat ein TNMOC-Team erst im vergangenen November nach einer dreijährigen Restauration den Harwell Dekatron - auch "WITCH" genannt - wieder zum Leben erweckt. Jetzt wurde bekannt, dass dank Mitfinanzierung von Google und anderen privaten Spendern mit dem Electronic Delay Storage Automatic Calculator (EDSAC) ein weiteres Urgestein der britischen Computergeschichte wieder zum Leben erweckt werden soll. Der erste Reboot ist für 2015 geplant.

English: The WITCH (Harwell Dekatron) computer...
English: The WITCH (Harwell Dekatron) computer under restoration at the British National Museum of Computing, Bletchley Park, 2010-03-13. (Photo credit: Wikipedia)
Der Harwell Dekatron wurde ab 1951 im Atomic Energy Research Establishment im britischen Oxfordshire eingesetzt, um Wissenschaftlern bei ihren Berechnungen zu helfen. Der Fokus lag dabei eindeutig nicht auf Geschwindigkeit, sondern auf Verlässlichkeit. So konnte der einstige Superrechner beispielsweise tagelang ohne Unterbrechung durcharbeiten und fehlerfreie Ergebnisse erzielen. Schon im Jahr 1957 wurde der WITCH allerdings als überflüssig eingestuft und ausgemustert. Nach einem kurzen Intermezzo als Ausbildungsinstrument für Computeringenieure wurde er schliesslich 1973 endgültig demontiert und eingelagert. Er wiegt mit seinen insgesamt 828 Armaturen und 470 Relais knapp 2.5 Tonnen und war 1951 einer von rund einem Dutzend vergleichbarer Rechner weltweit. Angeblich ist WITCH der älteste digitale Computer der Welt, der noch mit Originalteilen funktioniert.

EDSAC I in construction. EDSAC was one of the ...
EDSAC I in construction. EDSAC was one of the first computers to implement the stored program (von Neumann) architecture. (Photo credit: Wikipedia)
Der EDSAC hingegen wurde 1949 ursprünglich von Maurice V. Wilkes und Kollegen an der University of Cambridge entwickelt und markiert laut Hermann Hauser, der mit einer ersten Geldspende in der Höhe von 250'000 Pfund das ambitionierte Restaurierungsprojekt initiiert hat, "den Beginn des Computerzeitalters", er sei "der erste Rechner, den man tatsächlich zu etwas gebrauchen konnte" gewesen. Da keine originalen Pläne mehr bestehen, müssen zunächst einmal alle Komponenten des Rechners - mehr als 3'000 einzelne Elemente, die auf ein Rahmengehäuse montiert waren, das sich wiederum aus über 100 Stahlbords zusammensetzte - anhand von alten Fotos identifiziert werden. Diese Arbeit ist derzeit noch nicht abgeschlossen.

Enhanced by Zemanta
 

Suche

Tags

Android (1) Apple (1) Apple Lisa (1) Atari (1) Bill Gates (1) CHIP (1) Commodore (3) Datasette (1) Discworld (1) Download (2) EDSAC (1) Event (2) Fundstück (2) Hong Kong (1) IBM (1) Jack Tramiel (1) Java (1) Konrad Zuse (1) Medien (1) MS-DOS (2) Museum (1) PARC (1) Re:publica (1) Sinclair (1) Sony (1) Telefunken (1) TNMOC (1) VCFe (2) Windows (1) WITCH (1) ZX81 (1)